Meine Veranstaltungen sind keine klassischen Vorlesungen. Ich werde Ihnen weder etwas vorlesen, noch werde ich Sie mit PowerPoint Folien oder Tafelbildern zum Mitschreiben animieren. Stattdessen erarbeiten Sie sich eigenständig das nötige Wissen und wenden es praktisch an.

Als Grundlage dient das 10-teilige Tutorial auf meiner Website. In jedem dieser 10 Kapitel lernen Sie das praktische Handwerkszeug um nach und nach eine Game Engine zu implementieren. Im Selbststudium erschließen Sie dann das dazugehörige theoretische Wissen:

  • Vorbereitung (zuhause)

Jede Woche sehen wir uns 180 Minuten lang in einer Online Veranstaltung die aus zwei Teilen besteht:

  • Plenum (ca. 90 min)
  • Praktikum (ca. 90 min)

In einer mündlichen Prüfung am Ende des Semesters können Sie dann unter Beweis stellen, wie sicher Sie im Thema sind.

Die Vorbereitung

Jede Woche bereiten Sie sich eigenständig auf das jeweilige Kapitel vor. Grundlage ist das zugehörige Tutorial auf der Website: Sie arbeiten die Inhalte Schritt für Schritt durch und setzen die Aufgaben praktisch um.

Als Kontrollinstanz dient das passende Git-Repository: Wenn bei Ihnen etwas nicht funktioniert oder Sie vermuten, dass sich ein Fehler eingeschlichen hat, können Sie Ihren Stand mit dem Referenzcode vergleichen und gezielt nachvollziehen, an welcher Stelle die Abweichung entstanden ist.

Je nach Bedarf vertiefen Sie einzelne Aspekte außerdem mithilfe weiterer Quellen (z. B. Dokumentation, Artikel oder Videos).

Wichtig dabei: Sie müssen nicht alles schon vollständig verstanden haben. Entscheidend ist, dass Sie sich so weit einarbeiten, dass Sie benennen können, was Sie noch nicht verstehen und wo genau es hakt (Begriffe, Code-Stellen, „Warum macht man das so?“). Notieren Sie diese Fragen - sie sind die Grundlage für das Plenum, in dem wir offene Punkte gezielt klären und priorisieren.

Das Plenum

Der Auftakt jeder Online Veranstaltung ist das Plenum. Es bildet den Abschluss eines Kapitels und ist ein zentraler Teil unseres gemeinsamen Lernprozesses. In der großen Runde besprechen wir Ihre Fragen, Ideen und Beobachtungen und tragen die Erkenntnisse zusammen, die Sie bei der Vorbereitung gesammelt haben.

Wichtig: In diesem Unterrichtsformat haben Sie als Studierende großen Einfluss darauf, welche Inhalte wir priorisieren und welche wir eher nur oberflächlich behandeln. Sie steuern also mit, was wir ausführlicher vertiefen und was wir bewusst kürzer halten. So nutzen wir die gemeinsame Zeit optimal, schließen Wissenslücken gezielt und vermeiden das Wiederholen bereits sicherer Inhalte.

Im Gespräch zeigen sich außerdem oft Themen, die zunächst unscheinbar wirken, aber entscheidend sind, um grundlegende Prinzipien wirklich zu verstehen. Nutzen Sie das Plenum daher aktiv, um herauszufinden, welche Aspekte für Sie gerade am wichtigsten sind. Am besten schreiben Sie direkt mit und erstellen Ihre eigene Mitschrift.

Das Praktikum

Im Praktikum setzen wir die Inhalte aus dem Tutorial praktisch um. Ausgehend von der bestehenden Engine entwickeln wir neue Funktionen und Erweiterungen – z. B. an Rendering, Ressourcenverwaltung, Szenengraph, Input oder Debugging-Tools. Ziel ist, dass Sie die technischen Grundlagen nicht nur „kennen“, sondern durch eigenes Implementieren wirklich verstehen.

Dabei arbeiten Sie an einem eigenen Projekt: entweder allein oder im Team. Sie entscheiden, welche Aspekte Sie vertiefen möchten und in welchem Tempo Sie vorgehen. So können Sie Schwerpunkte setzen, die zu Ihren Interessen passen, und gezielt an den Stellen üben, an denen noch Unsicherheit besteht. Das Praktikum ist bewusst als Arbeitsphase gedacht: ausprobieren, iterieren, Fehler machen, Fragen sammeln und Lösungen diskutieren.

Wenn Sie möchten, arbeiten Sie im Laufe des Semesters auf ein konkretes Ergebnis hin: eine kleine, lauffähige Demo oder ein einfache Spiel.

Die regelmäßige Teilnahme am Praktikum ist Zulassungsvoraussetzung für die mündliche Prüfung am Ende des Semesters.

Die Prüfung

Die Prüfung findet online statt (im selben Zoom Meeting wie die Veranstaltung) und dauert ca. 24 Minuten. Sie ist als Fachgespräch aufgebaut: Wir sprechen über 6 ausgewählte Themen aus dem Modul, und ich mache mir dabei ein Bild davon, wie sicher Sie die Inhalte verstanden haben – von den Grundlagen bis zu konkreten Anwendungsfällen.

Als Hilfsmittel ist ein Spickzettel erlaubt, den Sie selbst erstellen. Er muss die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Eine einzelne Bilddatei (PNG oder JPEG)
  • 1920 × 1080 Pixel, Querformat

Im Anschluss erhalten Sie direkt Feedback zu Ihrer Leistung und erfahren Ihre Note noch während der Videokonferenz.

Das Ziel

Die Software an der wir im Rahmen dieser Veranstaltung arbeiten, besteht aus vielen einzelnen Komponenten die gemeinsam die Illusion von 3D Grafik erzeugen.

Am Ende des Semesters sollten Sie ein solides Verständnis von diesen einzelnen Komponenten haben. Sie sollten einem Laien erklären können, wozu die einzelnen Module der Software benötigt werden. Sie sollten einem Profi erklären können wie jede Komponente technisch funktioniert.

Je mehr Zeit Sie damit verbringen das gelernte im Praktikum anzuwenden und im Plenum zu diskutieren, desto einfacher wird die Prüfung.

Inverted Classroom

Das didaktische Muster hinter dieser Veranstaltung nennt sich Inverted Classroom (auch Flipped Classroom). Eine gute Beschreibung dazu finden sie auf Wikipedia.

In diesem Unterrichtsformat haben Sie als Studierende großen Einfluss darauf, welche Inhalte wir priorisieren und welche eher oberflächlich behandelt werden. So können wir die gemeinsame Zeit optimal nutzen, Wissenslücken gezielt schließen und das Wiederholen bereits sicherer Inhalte vermeiden.

Gleichzeitig haben Sie aber auch eine große Verantwortung: Im Plenum werden nur die Themen diskutiert, die Sie (und die anderen) aktiv einbringen. Inhalte aus dem Tutorial werden nicht automatisch wiederholt. Wenn es zu einem Punkt keine Fragen gibt, gehen wir davon aus, dass er verstanden ist und machen weiter.

Wenn Sie diese Verantwortung annehmen, profitieren Sie doppelt: Sie lernen im eigenen Tempo im Selbststudium und nutzen die gemeinsame Zeit dort, wo sie den größten Effekt hat – beim Klären, Vertiefen und Anwenden.